Informationen für die Antragstellung

Der Weg zu Synergien kann aufwändig sein. Er lohnt sich aber. Informationen über den Weg und Beispiele aus der Praxis unterstützen Sie beim Einstieg.

Zwei Hände tippen auf der Tastatur eines Laptops.

 Adobe Stock / Urupong

Jedes Projekt ist individuell. Ein allgemeingültiges Schema für die Nutzung von Synergien gibt es daher nicht. Wir haben zwei Abläufe zusammengestellt, die Ihnen bei der Antragstellung helfen können:

Außerdem haben wir einige Praxisbeispiele für Sie bereitgestellt:

Die Bundesländer erstellen derzeit ihre operationellen Programme für die Strukturfonds. Erste Ausschreibungen sollen voraussichtlich im Sommer 2022 veröffentlicht werden. Kontakt zu den Verwaltungsbehörden können Sie natürlich schon jetzt aufnehmen.

Der Weg zu Synergien aus Sicht der Antragstellenden: Ein idealtypisches Vorgehen

Graphische Darstellung des idealtypischen Weges zu Synergien aus Sicht der Antragstellenden.

Der Weg zu Synergien

 Bundesministerium für Bildung und Forschung

Es hängt vom jeweiligen Programm ab, welche Schritte Sie im Detail unternehmen müssen. Für die Verbindung von Horizont Europa mit den Strukturfonds sind es im Prinzip diese:

  1. Prüfung des Horizont-Europa-Arbeitsprogramms auf passende Ausschreibungen
    Im laufenden Arbeitsprogramm werden für die geplanten Calls konkrete Hinweise zu möglichen Synergien gegeben. In welchen Call passt mein Projekt? Welche Synergien sind hier möglich? Welche davon kommen für mein Projekt konkret in Frage?
     
  2. Feststellung der zuständigen Verwaltungsbehörde
    Wer ist zuständig? Das ist das Bundesland, in dem die Einrichtung, die den Antrag stellt, ihren Sitz hat oder der Ort, an dem die Kosten entstehen.
     
  3. Identifizierung der Art der potenziellen Synergien
    Was soll durch Synergien unterstützt werden?

    Beispiele:
    • Entwicklung, Ausstattung, Verstetigung von Infrastruktur für Forschung und Innovation; Verbesserung der Forschungsbedingungen, Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden.
    • Vorbereitung auf die Teilnahme an Horizont Europa, zum Beispiel Verbesserung der Beratungsstrukturen, vorbereitende Wettbewerbe, Antragsvorbereitung.
    • Nutzung von neuem Wissen oder neuen Technologien in der Region zur Verbesserung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit, zum Beispiel Wissens- und Technologietransfer zu Unternehmen, vor allem durch Pilotanlagen, Demonstrationsvorhaben, Prototypen, Entwicklung der Marktreife.
    • Öffentlicher Sektor als Innovationstreiber, zum Beispiel durch vorkommerzielle und innovative Beschaffung.
       
  4. Identifizierung und Analyse der Smart-Specialisation-Strategie und des Operationellen Programms des Bundeslandes
    Wird das Thema Ihres Projektes durch Ihr Bundesland gefördert? Dafür vergleichen Sie die Förderprioritäten des Operationellen Programm mit ihrem Projekt.
     
  5. Kontaktaufnahme zur Verwaltungsbehörde in der Region
    Tipp für die Argumentation: Stellen Sie gegenüber der Verwaltungsbehörde die Vorteile der Förderung heraus: Wie trägt Ihr Vorschlag zu den strategischen Zielen der Smart-Specialisation-Strategie und zur Umsetzung des Operationellen Programms des Bundeslandes bei?

Je nach Region weichen die inhaltlichen Schwerpunkte, die Beratungs-, Prüfungs- und Bewilligungsverfahren voneinander ab. Für die inhaltliche und die Antragsberatung sind die jeweiligen regionalen Kontaktstellen zuständig. Diese sollten Sie unbedingt frühzeitig kontaktieren.

Wie die Umsetzung von Synergien aussehen kann: Ein Beispiel

Wie eine Kombination von Horizont Europa und den Strukturfonds in der Praxis aussehen kann, ist in der folgenden Grafik idealisiert dargestellt:

Graphische Darstellung eines Beispiels, wie die Umsetzung von Synergien aussehen kann.

Synergien: Komplementäre Wirkungsweise und Wirkungsverstärkung

 Bundesministerium für Bildung und Forschung

  • 1. Phase: Kapazitäten für Forschung und Innovation aufbauen
    Der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung fördert den Aufbau von Instituten, Laboren und deren Ausstattung. Auch Netzwerke werden unterstützt.
    Der Europäische Sozialfonds fördert Qualifizierung sowie Aus- und Weiterbildung.
     
  • 2. Phase: Die aufgebauten Kapazitäten einsetzen
    Die neu erworbene Ausstattung und gewonnenen Kapazitäten haben die Einrichtung so attraktiv gemacht, dass sie ein gefragter Partner in Horizont-Europa-Konsortien ist und so den Zugang zu europäischen Spitzenprojekten und Netzwerken erhält.
     
  • 3. Phase: Technologische Lösungen und Wirkung erzielen
    In Horizont-Europa-Projekten erzielt die Einrichtung oder das Unternehmen gemeinsam mit Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern neue Ergebnisse, technologischen Fortschritt und Innovation. Forschungs- und Entwicklungsprojekte können auch durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert werden.
     
  • 4. Phase: Exzellente Ergebnisse aus Forschung und Innovation in der Region verwerten
    Die Ergebnisse können vor Ort in der Region verwertet werden: Mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung können Pilotanlagen und Testinfrastrukturen aufgebaut werden oder Demonstratoren und Pilotprojekte sowie vorkommerzielle Beschaffung finanziert werden.

Gute Beispiele aus der Praxis

Die Beispiele verstehen sich als Illustration, um das Verständnis zu schärfen, wie die Umsetzung in der Praxis aussehen kann. Es gibt viele andere mehr. Letztlich kommt es auf das einzelne Vorhaben an, welche Synergien in Frage kommen und wie sie umgesetzt werden können.

  • Antragstellung
    Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie in Greifswald nutzt Synergien zwischen Förderprogrammen zur Verwirklichung seiner Institutsstrategie.
    Projektbeispiel
     
  • Antragstellung
    Das Projekt SCIENCE LINK am Projektträger DESY (Deutsches Elektronen Synchrotron) in Hamburg verbindet Strukturmittel und Forschungsförderung zur gemeinsamen Nutzung von Großforschungseinrichtungen in der Ostseeregion.
    Projektbeispiel
     
  • Beratungsstelle
    Die Bayerische Forschungsallianz ist eine Gesellschaft zur Förderung des Wissenschafts- und Innovationsstandortes Bayern im Forschungsraum Europa. Die BayFOR berät nicht zur zu Horizont Europa, sondern auch zu Synergien mit anderen Unionsprogrammen.
    Internetauftritt der BayFOR
     
  • Programmplanung
    Das Land Sachsen verknüpft mithilfe von strategischen europäischen Partnerschaften seine Stärken, wie die traditionsreiche Montanindustrie, mit künftigen Innovationspotenzialen in Europa und weltweit. Sachsen gestaltet einen Strukturwandel. Mit neuen Ansätzen werden die Innovations- und die Strukturpolitik zusammengebracht. Mit neuen Technologien werden Wettbewerbsvorteile entwickelt.
    Projektbeispiel