Kontaktstelle Europäische Partnerschaften

Die Kontaktstelle Europäische Partnerschaften unterstützt die beteiligten Akteure bei der Umsetzung ihrer Partnerschaften in Horizont Europa. Dazu schaffen wir eine nationale Plattform zur Information, Beratung und Vernetzung der Beteiligten.

Eine Frau und ein Mann geben sich über einen Bürotisch hinweg einen Handschlag. Vor der Frau liegt eine aufgeschlagene Aktenmappe, vor dem Mann steht ein aufgeklappter Laptop.

 Adobe Stock / djile

Hintergrund

Europäische Partnerschaften sind Initiativen, an denen die Europäische Kommission, EU-Mitgliedstaaten, die Industrie sowie andere Interessengruppen beteiligt sind. Sie verpflichten sich, gemeinsame Forschungs- und Innovationsprogramme in gesellschaftlich wichtigen Themenbereichen zu entwickeln. Die Umsetzung erfolgt aus Mitteln von Horizont Europa mit (finanzieller) Beteiligung der Mitgliedstaaten und / oder der Industrie.

In Horizont Europa gibt es drei verschiedene Typen von Partnerschaften:

  • Ko-finanzierte Partnerschaften basieren auf einem Vertrag zwischen den Mitgliedern der Partnerschaft – meist Förderorganisationen der EU-Mitgliedstaaten – und der Europäischen Kommission. Die Partner erarbeiten gemeinsame Forschungsagenden und setzen diese über gemeinsame Ausschreibungen und zusätzliche Aktivitäten um.
  • Ko-programmierte Partnerschaften sind zumeist öffentlich-private Partnerschaften und basieren auf einer rechtlich nicht bindenden Vereinbarung zwischen den Partnern (Memorandum of Understanding). Die Partner setzen die gemeinsamen Forschungsagenden mit Ausschreibungen über die Arbeitsprogramme von Horizont Europa um.
  • Institutionalisierte Partnerschaften werden auf der Basis von Rechtsakten umgesetzt. Die Grundlage bilden die Artikel 185 und 187 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU sowie die Verordnung über das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) zur Einrichtung von Wissens- und Innovationsgemeinschaften (Knowledge and Innovation Communities, KICs). Institutionalisierte Partnerschaften werden nur dann eingerichtet, wenn deren Ziele und erwartete Wirkungen nicht durch andere Förderinstrumente oder Partnerschaftstypen erreicht werden können.

Die Partnerschaftsinitiativen leisten einen wesentlichen Beitrag, um politische Prioritäten der EU umzusetzen, beispielsweise den Grünen Wandel, die europäische Digitalisierung oder die Pandemievorsorge. Der strategische Ansatz unter Horizont Europa dient einer verbesserten Koordination der Partnerschaften untereinander sowie dem Zusammenspiel mit anderen Instrumenten im Rahmenprogramm. Darüber hinaus sollen die Partnerschaften in Bezug auf Teilnehmerkreis, Aktivitäten und Ergebnisse offener und transparenter werden.

Der neue strategische Partnerschaftsprozess in Horizont Europa stellt die beteiligten Akteure vor Herausforderungen. Ein gemeinsamer Satz von Kriterien gibt umfassend die Anforderungen an die Partnerschaften vor, wie europäischer Mehrwert, Transparenz, Offenheit, Wirkung, Hebelwirkung, Flexibilität und langfristiges finanzielles Engagement aller Beteiligten. Komplexe Governance-Strukturen der Europäischen Partnerschaften müssen Kohärenz und Synergien mit anderen Partnerschaften gewährleisten. Die Vernetzung mit anderen Europäischen Partnerschaften ist eine Voraussetzung, um von guten Praktiken zu profitieren und einen inhaltlichen Austausch zu ermöglichen.

Unser Angebot

Die Kontaktstelle Europäische Partnerschaften unterstützt im Auftrag des BMBF die beteiligten Akteure der Europäischen Partnerschaften aus den Bereichen Politik (Programminhaber), Forschungsförderorganisation (Programmmanager), Industrie und Wissenschaft bei der konkreten Umsetzung ihrer Partnerschaften. Wir vernetzen die beteiligten Akteure und schaffen auf diesem Wege eine nationale Plattform für die Europäischen Partnerschaften.

Wir bieten unter anderem:

  • Unterstützung bei übergreifenden Fragestellungen zum breiten Spektrum der Partnerschaften sowie zu konkreten Fragen der Implementierung;
  • Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten der Akteure durch Workshops und Veranstaltungen;
  • Leitlinien und unterstützende Dokumente für die Umsetzung der Europäischen Partnerschaften;
  • Unterstützung bei juristischen Fragen;
  • Vermittlung von Antragstellenden mit fachspezifischen Fragen an die zuständigen Nationalen Kontaktstellen.

Partnerschaften werden vor allem den thematischen Clustern der Säule II von Horizont Europa zugeordnet. Einige finden sich auch in Säule I und III. Die Kontaktstelle Europäische Partnerschaften ist die erste Anlaufstelle für themenübergreifende Informationen zu den Europäischen Partnerschaften. Wir unterstützen die Beteiligten bei Belangen zu allen drei Formaten der Europäischen Partnerschaften (ko-programmierte Partnerschaften, ko-finanzierte und institutionalisierte Partnerschaften).

Für themenspezifische Fragestellungen aus den Bereichen der Cluster aus der Säule II von Horizont Europa, sowie zu den EIT-KICs, kontaktieren Sie gerne die Kolleginnen und Kollegen der Nationalen Kontaktstellen aus den jeweiligen Bereichen.

Wir unterstützen und beraten auch weiterhin zu Fragestellungen der Öffentlich-Öffentlichen Partnerschaften (englisch: Public-Public Partnerships, abgekürzt P2P) und der öffentlich-privaten Partnerschaften (Public-Private Partnerships, PPP) aus Horizont 2020.