Förderung einer Wissens- und Innovationsgemeinschaft im Kulturbereich

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt den Aufbau eines Konsortiums für eine sogenannte Wissens- und Innovationsgemeinschaft (englisch: Knowledge and Innovation Community – KIC) im Kultur- und Kreativbereich.

Ein Durcheinander aus vielen bunten Handabdrücken auf einem dunklen Hintergrund.

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Knowledge and Innovation Communities (KICs) sind von Wissenschaft und Industrie getragene Wissens- und Innovationsgemeinschaften, die durch das Europäische Innovations- und Technologieinstitut der Europäischen Union (EIT) ausgeschrieben werden. Es handelt sich um hochintegrierte, kreative und auf Spitzenleistungen ausgerichtete Netzwerke. Die grenzüberschreitenden Wissens- und Innovationsgemeinschaften bringen Unternehmen, Bildungs- und Forschungsorganisationen zusammen und fördern die Zusammenarbeit im Wissensdreieck von Hochschulbildung, Forschung und Innovation. Aufgabe ist der beschleunigte Transfer von anwendungsorientierter Forschungsarbeit. Wissens- und Innovationsgemeinschaften sollen mobilisieren, Unternehmen (Start-ups) gründen, innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen auf den Markt bringen, die Arbeitsplätze schaffen und Wachstum fördern. Wissenschaft und Wirtschaft arbeiten zusammen, um Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung direkt in kommerziell nutzbare Innovationen zu überführen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung veröffentlichte 2020 eine Bekanntmachung zur Förderung des Aufbaus eines Konsortiums im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa. Die Maßnahme ist Teil des Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung "Die europäische Innovationsunion – Deutsche Impulse für den Europäischen Forschungsraum".

Mit der Förderung sollen entscheidende Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, dass ein Erfolg versprechender Antrag für die Begründung eines entsprechenden Netzwerks der Kultur- und Kreativwirtschaft beim Europäischen Innovations- und Technologieinstitut eingereicht werden kann. Gezielt gefördert wird der Aufbau eines Konsortiums sowie die Entwicklung einer strategischen Forschungs- und Innovationsagenda.

Angesprochen waren Personen aus Forschungseinrichtungen, das heißt Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und andere öffentliche Einrichtungen mit Sitz in Deutschland. Aus dem Privatsektor waren kleine und mittlere Unternehmen im Sinne der EU-Definition sowie Wirtschaftsverbände in Deutschland antragsberechtigt.

Die Zuwendung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erhält das Unternehmen CE_Creative-Economy zur Durchführung des Projekts "Creative KIC Germany". Das Vorhaben will kreative Impulse setzen für einen Fortschritt im Bereich digitaler Transformation. Ziel ist es, europaweit neue digitale Wertschöpfungsmöglichkeiten zu eröffnen. Dabei sollen auch Ideen für einen neu aufzustellenden Investmentmarkt entwickelt werden, die traditionelle Methoden der privaten Kapitalbeschaffung und -allokation mit digitalen Mechanismen sowie öffentlichen Finanzierungsquellen innovativ verbinden.

Das Konsortium bringt europaweit Akteure aus Forschung, Wirtschaft, Hochschulen und auch der Zivilgesellschaft zusammen (Quadruple Helix). Für die Entwicklung einer Strategischen Innovationsagenda wurden mehr als 70 Akteure aus der Kultur- und Kreativwirtschaft ausgewählt und zur Zusammenarbeit eingeladen. In virtuellen Workshops und Meetings wird die Strategische Innovationsagenda gemeinsam erarbeitet. Sie fließt in den Antrag des Konsortiums für die Creative KIC Germany.

Antrag und Strategische Innovationsagenda sind erste Schritte, um ein zukunftsweisendes Netzwerk im Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft aufzustellen.