Nationale Kontaktstelle Reformierung und Stärkung des europäischen Forschungs- und Innovationssystems (NKS EFR)

Der Programmbereich von Horizont Europa zur "Reformierung und Stärkung des europäischen Forschungs- und Innovationssystems" bietet verschiedene Förderungen. Gemeinsames Ziel ist den Europäischen Forschungsraum zu stärken und weiterzuentwickeln.

Zwei übereinander angeordnete Pfeile stehen im Zentrum des Bildes. Der obere Pfeil ist gelb gefüllt, deutet nach rechts und zeigt die Aufschrift „new way“. Darunter zeigt ein ungefüllter Pfeil mit der Aufschrift „old way“ nach links. Am rechten Rand des Bildes sieht man ausschnittsweise eine Person in einem schwarzen Anzug, der rechte Arm ist zu den Pfeilen hin erhoben, in der Hand hält sie einen schwarzen Filzmarker.

 Adobe Stock / Tierney

Der ERA-Bereich

Der Horizont-Europa-Bereich zur "Reformierung und Stärkung des europäischen Forschungs- und Innovationssystems" (englisch Reforming and Strengthening the European Research and Innovation System) wird kurz ERA-Bereich genannt. ERA steht für European Research Area, für den "Europäischen Forschungsraum". Ziel des ERA-Bereichs ist es, einen Beitrag zur Umsetzung der Prioritäten des Europäischen Forschungsraums zu leisten.

Die Ziele und Themen des ERA-Bereichs

Den Europäischen Forschungsraum zu stärken und weiterzuentwickeln, ist Ziel aller Fördermaßnahmen des ERA-Bereichs. Dabei orientiert sich der Programmbereich an den vier aktuellen Prioritäten des Europäischen Forschungsraums: 1. den Binnenmarkt für Wissen zu vertiefen, 2. die ökologische und digitale Transformation zu meistern, 3. den Zugang zu Exzellenz in der gesamten EU zu verbessern und 4. Investitionen und Reformen in Forschung und Innovation voranzutreiben.

Die aktuellen Ausschreibungsthemen dienen dabei insbesondere der Umsetzung der von den Mitgliedstaaten 2021 gemeinsam definierten European Research Area Policy Agenda. Der ERA-Bereich von Horizont Europa umfasst daher Maßnahmen, die dazu beitragen, dass Wissen und Forschungsergebnisse europaweit effizient ausgetauscht werden, dass Forschende europaweit attraktive Karrieremöglichkeiten haben und dabei die Gleichstellung der Geschlechter gewährleistet wird. Die Modernisierung von Universitäten wird adressiert. Das Erarbeiten gemeinsamer ethischer Standards, gemeinsame Programmplanung und strategisches Agenda-Setting von Mitgliedstaaten und Stakeholder-Organisationen werden im ERA-Bereich unterstützt. Um den Mehrwert gemeinsamer europäischer Forschung sichtbarer zu machen, fördern Maßnahmen Wissenschaftskommunikation und Bürgerwissenschaften. Informierte Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa sollen Ergebnisse von Forschung und Innovation verstehen und aktiv zur Forschung beitragen.

In den Rechtstexten zu Horizont Europa sind insgesamt 14 Aktivitätsfelder für den ERA-Bereich festgelegt. Sie alle tragen zur Reformierung und Stärkung des EU-Forschungs- und Innovationssystem bei:

  • Attraktivität von Wissenschaftskarrieren, Fertigkeiten und Kompetenzen von Forschenden, Modernisierung der Universitäten;
  • Open-Science-Praktiken;
  • Bürgerwissenschaft, Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsbildung;
  • Geschlechtergleichstellung;
  • Ethik und Integrität;
  • Verbreitung und Verwertung von Ergebnissen, Daten und Wissen;
  • Evidenzbasis für Forschungs- und Innovationspolitik;
  • Vorausschau;
  • Unterstützung für politische Entscheidungstragende bei der Entwicklung des Europäischen Forschungsraums;
  • Unterstützung bei der Reform der nationalen Forschungs- und Innovationspolitik, einschließlich der Policy Support Facility;
  • Internationale Zusammenarbeit;
  • Wissenschaftlicher Input für andere Politikbereiche;
  • Unterstützung bei der Durchführung von Horizont Europa;
  • Unterstützung der Nationalen Kontaktstellen.

Die Maßnahmen des ERA-Bereichs.

Das Budget des Programmbereichs beläuft sich auf zirka 440 Millionen Euro. Einmal pro Jahr wird eine Ausschreibung im Funding & Tenders Portal veröffentlicht. Die Ausschreibungsthemen ("topics") und die Programmziele sind im Arbeitsprogramm festgehalten.

Die Ausschreibungsthemen werden durch einen Programmausschuss bestimmt, in dem Europäische Kommission und Mitgliedstaaten zusammenarbeiten. Die Ausschreibungsthemen sind festgelegt, das heißt das Spektrum der Förderung ist klar umrissen (Top-down-Ansatz). Gefördert werden überwiegend sogenannte Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen (Coordination and Support Actions, CSA). Forschungs- und Innovationsmaßnahmen (Research and Innovation Actions, RIA) werden im ERA-Bereich seltener ausgeschrieben. Die Mehrzahl der Ausschreibungsthemen erfordert, dass ein Konsortium gebildet wird.

Aufgrund seines besonderen Charakters und seiner politischen Ziele werden im ERA-Bereich auch konkrete Förderempfänger vorab festgelegt, Aufträge für Dienstleistungen vergeben oder auch Expertengruppe gefördert. Das heißt, dass einige Maßnahmen nicht über offene Ausschreibungen umgesetzt werden.

Die ausgeschriebenen Themen umfassen Open Science, Ethik und Integrität, Geschlechtergleichstellung, Bürgerwissenschaft, Modernisierung von Universitäten, Attraktivität von Wissenschaftskarrieren, Wissenschaftsbildung, Wissenschaftskommunikation, Nutzung von Forschungsergebnissen und Unterstützung von Forschungsförderern.

Das Arbeitsprogramm besteht aus zwei Programmbereichen – "Ausweitung der Beteiligung und Verbreitung von Exzellenz" und "Reformierung und Stärkung des europäischen Forschungs- und Innovationssystems". Es gliedert sich in drei sogenannte "destinations". Destination eins und zwei enthalten die Ausschreibungsthemen des Bereichs "Ausweitung der Beteiligung und Verbreitung von Exzellenz" und Destination drei enthält die Ausschreibungsthemen des ERA-Bereichs.

Die Nationale Kontaktstelle EFR berät zu Fördermöglichkeiten im ERA-Bereich.

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