Dahrendorf-Vorhaben zum EU-Projekt sustainablySMART

Das Projekt "sustainablySMART" gewann den Ralf-Dahrendorf-Preis 2021 für seine erfolgreiche Forschungszusammenarbeit auf europäischer Ebene und öffentlichkeitswirksame Wissenschaftskommunikation.

Stand des Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration auf der IFA 2022. Aufgebaut sind Modelle von Smartphones sowie in Schaukästen deren Innenleben. Vor dem großen Modell einer Smartphonehülle ist eine Glaswand mit den Schriftzügen Recycle, Remanufacture, Reuse und Repair, jeweils oberhalb geschwungener Linien zu sehen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM forschten zusammen mit 17 europäischen Partnern an nachhaltigen Alternativen für Smartphone, Tablet und Co. und präsentierten ihre Forschungsergebnisse mit großer Resonanz auf der IFA 2022 in Berlin.

Fraunhofer IZM

Um einem breiten Publikum die Ergebnisse europäischer Forschung nahezubringen, waren die Fraunhofer-Forschenden rund um Projektleiter Karsten Schischke auf der IFA 2022 in Berlin mit eigenem Messestand vertreten. Der Stand war als interaktive Reise durch den Lebenszyklus mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets gestaltet. An den fünf Messetagen im September 2022 besuchten rund 600 Interessierte den Stand des Fraunhofer IZM und informierten sich über innovative Produktkonzepte in der Informationstechnik und deren Auswirkungen auf die Umwelt.

Als "roter Faden" diente der Produktlebenszyklus mobiler IKT-Geräte vom Design über Herstellung und Nutzung sowie potenzielle Zweitnutzung bis hin zum Recycling. Unter anderem demonstrierte der "sustainablySMART"-Partner MicroPro Computers Ltd. unterschiedliche Ökodesign-Konzepte wie Design für Reparatur und Recycling am iameco D4R-Tablet. Zudem zeigte der Projektpartner Fairphone B. V. mit seinem Smartphone die Vorteile eines modularen Produktaufbaus und die Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck auf. Das Gewicht der Treibhausgasemissionen der Handyfertigung wurde in Form von Sandsäcken veranschaulicht. Dies sorgte bei vielen Besucherinnen und Besuchern für ein tieferes Verständnis für den ökologischen Fußabdruck von IKT-Geräten und regte zu Diskussionen über bewusstere Kaufentscheidungen an. Für das Thema Reparatur beteiligte sich der Projektpartner ReUse e. V. : In mehreren Workshops wurden Vor- und Nachteile gegenwärtiger Produkte aus Sicht der Reparierbarkeit erläutert.

Das ausgezeichnete Projekt "sustainablySMART" inspiriert und beeinflusst unmittelbar auch die regulatorischen Maßnahmen der Europäischen Kommission im Bereich Ökodesign und Energielabel: Kurz vor der Messe veröffentlichte die Europäische Kommission Regulierungsentwürfe, die das Fraunhofer IZM auf der IFA erklärte und zur Diskussion stellte.Eine auf dem Stand durchgeführte Befragung der Messebesucher zum geplanten Energielabel für Smartphones und Tablets liefert neue Erkenntnisse zu künftigen Kaufentscheidungen auf Basis des Labels. Zudem wurde das Projekt "scope3transparent" der Nationalen Klimaschutzinitiative präsentiert, welches die Umweltauswirkungen der vorgelagerten Elektronikfertigung aufzeigt: Unter anderem wurden 13 Schulklassen im Rahmen der Schule@IFA-Touren über CO2-Bilanzen anschaulich informiert.

Mit einer breit angelegten Medienarbeit ist es den Forschenden gelungen, die Nachhaltigkeit von Informationstechnik weit über die IFA hinaus zu thematisieren. Dazu trugen ein Interview bei tagesschau24 oder Beiträge in der Abendschau des rbb, auf den Kanälen des MDR, auf radioSKW, in der Berliner Morgenpost und den Salzburger Nachrichten sowie auf Online-Portalen wie greentech Live oder ee News Europe bei.

Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum

Gemeinsame Bildung, Forschung und Innovation sind Garant für ein souveränes, widerstandsfähiges und nachhaltiges Europa. Leistungsfähige europäische Forschung und Innovation entstehen dort, wo Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Fachhochschulen und Unternehmen gemeinsam und über Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten: im Europäischen Forschungsraum.

Der Ralf-Dahrendorf-Preis zielt darauf ab, den hohen Mehrwert gemeinsamer europäischer Forschung sichtbarer zu machen. Nicht erst die Corona-Pandemie hat vor Augen geführt, wie wichtig dazu der Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft ist.

Der Preis würdigt herausragende Leistungen von Forschenden in europäischen Projekten und fördert die Wissenschaftskommunikation. Ziel ist es, das Interesse der Menschen für aktuelle Forschungsinhalte und die Rolle der EU für die Förderung von Forschung und Innovation zu wecken. Dies erhöht das Interesse und das Verständnis für Wissenschaft mit ihren Grundsätzen und Standards.

Der Preis wird Projekten gewidmet, die in besonderer Weise den Mehrwert europäischer Forschungszusammenarbeit für ein souveränes, widerstandsfähiges und nachhaltiges Europa aufzeigen.