Ende Oktober 2025 hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) ihren Gleichstellungsmonitor 2025 veröffentlicht. Darin bestätigt sich der leicht positive Trend der vergangenen Jahre: Der Frauenanteil an Professuren stieg von zuletzt 28 Prozent auf knapp 29 Prozent. Schaut man auf einen Zehnjahreszeitraum zurück (2013 bis 2023), stellt man fest, dass der Anteil der Professorinnen an Hochschulen kontinuierlich von 21,3 Prozent auf 28,8 Prozent angestiegen ist. Legt man dieses Tempo auch für die Zukunft zugrunde, wäre erst 2054 Parität zwischen den Geschlechtern erreicht.
Im europäischen Vergleich ist das indes weiterhin eher wenig (siehe She Figures 2024): Im EU-Durchschnitt sind es ca. 29 Prozent der Frauen, die eine der höchstdotierten Professuren (also in Deutschland W3 oder alte C4-Professur) innehaben; das sind nach GWK-Daten in Deutschland nur 25 Prozent.
Mit Blick auf die außerhochschulischen Forschungseinrichtungen zeigt der Gleichstellungsmonitor 2025, dass der Frauenanteil an Führungspositionen im Zeitraum von 2014 bis 2024 insgesamt von 14,9 Prozent auf 25,7 Prozent gewachsen ist. Allerdings sind hier deutliche organisationsspezifische Unterschiede festzustellen.
Wenn man zum Vergleich heranzieht, wie viele Frauen in Deutschland oberste Führungspositionen in der Privatwirtschaft innehaben (auch wenn das nur näherungsweise mit einer Professur vergleichbar ist), zeigt sich, dass dort der Frauenanteil derzeit ebenfalls bei 29 Prozent liegt und in den letzten 20 Jahren nur um 4 Prozentpunkte gestiegen ist. Zwar ist der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen in Betrieben mit familienfreundlichen Maßnahmen stärker gestiegen als in Betrieben ohne solche Angebote, aber dennoch zeigt sich: Ein "Gender Leadership Gap" bleibt bestehen. Das zeigt eine Anfang November 2025 veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).