Für das laufende Rahmenprogramm hat es eine Zwischenevaluation gegeben, die die Europäische Kommission am 30. April 2025 veröffentlicht hat. Sie umfasst drei Dokumente: Ein Factsheet von drei Seiten, eine zwölfseitige Kommissionsmitteilung (letztlich eine Zusammenfassung) und den Vollbericht (Staff Working Document, 105 Seiten zuzüglich verschiedener Annexes).
Dazu kurz die wichtigsten Ergebnisse mit Gender-Bezug:
- Der Anteil von Frauen in Beratungsgremien und Expertisegruppen hat den Zielwert von 50 % erreicht; mit 51 % sogar minimal überschritten.
- Für den Anteil der Frauen an den Begutachtungen liegt der Zielwert für Horizont Europa ebenfalls bei 50 %, ist aber mit 45 % noch nicht ganz erreicht (jedoch höher als in Horizont 2020 (H2020): 42 %).
- Deutlich gegenüber H2020 (24 %) gestiegen ist der Anteil von Frauen, die Projekte koordinieren; er liegt nun bei 31 % (bei einem breiten Spektrum: je nach Programmbereich 21 % bis 81 %).
- Der Anteil von Frauen, die forschend an Horizont-Europa-Projekten beteiligt sind, beträgt 38 % (H2020: 37 %) – und liegt damit sogar etwas höher als der Anteil von Frauen an allen Forschenden in der EU (in den "SheFigures" wird dieser für 2021 mit knapp 34 % angegeben).
- 81 % aller Einrichtungen haben bei der Antragstellung angegeben, über einen Gleichstellungsplan (Gender Equality Plan, GEP) zu verfügen.
- In knapp 20 % aller forschungsbezogenen Ausschreibungen (also ohne zum Beispiel Coordination and Support Actions) spielen Gender-Aspekte im Projektinhalt (gender dimension in research and innovation content) ausdrücklich keine Rolle – in H2020 wurde es noch andersherum gehandhabt: alle Projekte mit Gender-Bezug bekamen ein sogenanntes "gender-flagging"; das waren nach Schätzungen der Europäischen Kommission etwa 23 %.