Zwei neue Berichte zu Informatikunterricht an Schulen in Europa und zu Lehren und Lernen in COVID-19-Zeiten

Der erste Bericht soll dazu beitragen, ein gemeinsames Verständnis des Informatikunterrichts zu entwickeln. Der zweite Bericht beleuchtet wichtige Aspekte im Zusammenhang mit Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Schulen im Schuljahr 2020/21.

Ab wann lernen Schülerinnen und Schüler in Europa Informatik? Worauf fokussiert der Unterricht? Benötigen Lehrkräfte bestimmte Qualifikationen?

Informatikunterricht ist essentiell wichtig, um Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, die notwendigen Kompetenzen zu erwerben, um in unseren zunehmend digitalen und technologieorientierten Gesellschaften verantwortungsvoll und sicher handeln zu können. Die COVID-19-Krise hat den Bedarf an politischen Maßnahmen unterstrichen. Sie war ein Wendepunkt für digitale Bildung.

Informatik ist noch immer eine relativ neue Disziplin in der schulischen Bildung. Name und Fokus verwandter Unterrichtsfächer variiert in den europäischen Ländern. Der neue Eurydice-Bericht soll dazu beitragen, ein gemeinsames Verständnis des Informatikunterrichts zu entwickeln. Er stellt eine vergleichende Analyse von Lehrplanansätzen und Lernergebnissen im Bereich der Primar- und Sekundarschulen in Europa bereit. Auch nimmt er Qualifikationen von Lehrkräften, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie andere Unterstützungsmaßnahmen für Informatiklehrkräfte in den Blick. Der Bericht stützt sich auf Daten aus der Gesetzgebung und andere von den Mitgliedern des Eurydice-Netzwerks gesammelte offizielle Dokumente (d. h. die 27 EU-Mitgliedstaaten, plus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Schweiz, Island, Liechtenstein, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und Türkei).

Bericht in englischer Sprache

Lehren und Lernen in COVID-19-Zeiten

Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat den Schulalltag in ganz Europa stark beeinträchtigt. In den Jahren 2020/21 schlossen viele Länder die Schulen. Für viele Schüler waren Fernunterricht oder "Blended Learning" Alltag. Die Lehrkräfte mussten sich rasch auf neue Unterrichtsmethoden einstellen. Und die Schülerinnen und Schüler mussten sich zunächst auf ihre eigenen Ressourcen verlassen, um das Lernen aus der Ferne mit einer Vielzahl traditioneller und innovativer Hilfsmittel fortzusetzen.

Zwar brachte der Einsatz digitaler Technologien einige positive Bildungseffekte mit Blick auf übergreifende Fähigkeiten, doch verstärkte die Pandemie auch bestehende Bildungsungleichheiten und führte zu Lernverlusten. Dieser Kurzbericht beleuchtet einige wichtige Aspekte im Zusammenhang mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Schulen im Schuljahr 2020/21. Zunächst gibt er einen Überblick über die verschiedenen organisatorischen Maßnahmen, die Schulen in ganz Europa in diesem Zeitraum ergriffen. Anschließend werden die wichtigsten Maßnahmen der obersten Bildungsbehörden zur Unterstützung der digitalen Kapazitäten von Schulen und Lehrkräften analysiert. Insgesamt hat die rasche Umstellung auf Fernunterricht oder "Blended Learning" große Unterschiede im Grad der Digitalisierung zwischen den Ländern sowie zwischen Schulen, Lehrkräften und Lernenden offenbart.

Der Kurzbericht ist ein Auszug aus dem Bericht "Increasing achievement and motivation in mathematics and science learning in schools" und liegt in englischer Sprache vor.