Prof. Dr. Michael Platten
Herr Prof. Platten untersucht in seinem Projekt CENTRIC-BRAIN, wie T-Zellen im Gehirn zur Behandlung von Hirntumoren eingesetzt werden können.
Herr Prof. Platten untersucht in seinem Projekt CENTRIC-BRAIN, wie T-Zellen im Gehirn zur Behandlung von Hirntumoren eingesetzt werden können.
Foto: J. Jung/DKFZ
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Herr Prof. Platten untersucht in seinem Projekt CENTRIC-BRAIN, wie T-Zellen im Gehirn zur Behandlung von Hirntumoren eingesetzt werden können.
Ein großer Schuss Optimismus, Resilienz gegenüber Rückschlägen, die stete Motivation, neue Therapien für unsere Patientinnen und Patienten zu entwickeln und die Neugier, Forschungsfragen über traditionelle Grenzen hinweg zu beantworten.
Mit dem Projekt sollen genetischen Programme von T-Zellen, die wir aus Hirntumoren isolieren, entschlüsselt werden. Diese genetischen Programme sollen dann genutzt werden, um die Anti-Tumor-Aktivität dieser Immunzellen zu verbessern. Mit Hilfe eines KI-gestützten Algorithmus sollen die genetisch veränderten therapeutischen T-Zellen weiter geprüft und für eine klinische Anwendung vorbereitet werden.
Auch in meinem fortgeschrittenen Karrierestadium bedeutet diese Förderung ungemein viel. Sie erlaubt es mir und meinem Team, neben meinen klinischen Aufgaben für die Weiterentwicklung von Therapien für Hirntumoren hochrelevante grundlagenwissenschaftliche Fragen zu beantworten und uns so mit Grundlagenwissenschafterinnen und Grundlagenwissenschaftlern zu vernetzen und neue Methoden selbst zu entwickeln. Als ERC Ambassador möchte ich für die Relevanz der Grundlagenwissenschaft und die Notwendigkeit, die zu stärken, werben. Ohne Grundlagenwissenschaft gibt es keine Translation in die Anwendung.
Ich selbst habe zunächst nicht erwartet, dass ein Antrag eines klinisch tätigen Wissenschaftlers in einem fortgeschrittenen Stadium Aussicht auf Erfolg hat, auch weil ich nie einen Starting oder Consolidator Grant beantragt hatte. Also: Auch als Spätberufener und Außenseiter ist es möglich den Auswahlprozess zu überstehen. Zudem hat dieser Prozess meine wissenschaftlichen Ideen und Konzepte ungemein geschärft. Das versuche ich jetzt als peer vor allem an die jungen Forschenden weiterzugeben.
Wir haben für dieses Projekts erstmals mit Hilfe künstlicher Intelligenz einen Algorithmus erarbeitet, der es uns erlaubt, aus einer großen Zahl an Immunzellen im Tumorgewebe diejenigen zu identifizieren, die den Tumor erkennen und abtöten. Somit können wir erstmals gezielt neue genetische Programm und Rezeptoren solcher Tumor-reaktiven Immunzellen untersuchen und diese Erkenntnisse für eine neuartige personalisierte Immuntherapie nutzen.
Eine große Flexibilität und Sicherheit, einer ambitionierten Idee nachzugehen und inhaltlich und technologisch mit dem Projekt zu wachsen. Dies ist mit den meisten Projektmittel nicht möglich.
Ehrlicherwiese neben den vielen klinischen Aufgaben die Zeit, sich mit der Ausarbeitung des Antrags zu fassen. Unglaublich geholfen haben hierbei Mitglieder meiner Forschungsabteilung sowie tolle „peers“ an meiner Einrichtung, die kritisches Feedback zu dem Antrag gegeben haben.
Was sind die größten Herausforderungen bei der Durchführung des Projekts? Für die Arbeit mit frischen klinischen Proben tatsächlich die begrenzte Planbarkeit der Experimente. Ich bin dem Team für die Flexibilität sehr dankbar. Auch wünsche ich mir Vereinfachungen der Regulatorik in Bezug auf die Forschung mit klinischen Proben.
Selbstbewusst sein, was die eigene Stärke und die eigene Idee anbetrifft. Keine Sorge der Kompetitivität. Und vor allem: Nicht verzagen, wenn es beim ersten oder zweiten Anlauf nicht klappt.
Ich war ehrlich sprachlos, bevor dann eine Mischung aus Freude uns Stolz einsetzte, die ich sofort mit meinen engsten Unterstützenden teilen musste. Die Nachricht kommt ja recht unvermittelt, auch wenn die Spannung vor dem Eintreffen natürlich groß ist.
Der Glaube an die Idee und die Relevanz des Projekts und die Beharrlichkeit, nach der ersten Ablehnung mit den Erfahrungen aus der ersten Runde nochmal ins Rennen zu gehen.